Naturschutzhaus e.V.

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Naturschutzhaus e.V.
Wiesbaden, Rheingau-Taunus

Beobachtungen

Im Jahr 2010 und 2011 wurden folgende Beobachtungen dokumentiert

  • ca. 10-15 Sichtbeobachtungen durch Schulleiter, Lehrer, Schüler, Nachbarn
  • 1 Sichtbeobachtung geschlüpfte Jungtiere/Kompost, 2010
  • 2 Männchen beim sog. Kommentkampf (Video vorhanden), 2010
  • 1 verletztes Tier - Schnittverletzungen durch Mäher/ Wirbelsäulenverletzung
    Fotonachweis, 2010
  • 1 erwachsenes Tier Nachbargrundstück (Fotonachweis), 2011
  • 1 erwachsenes Tier am Kompost , ca. 100 cm, Vermessung nicht möglich, Fotonachweis, 1.5.2011
  • 1 überfahrenes Tier ca. 150 cm, durch Nachbarn geborgen (Händel-/Ecke Thünenstraße), Fotonachweis 2011
  • 1 Fotonachweis Freseniusstraße im Garten, 2011
  • 1 Vermessung, L: 135 cm, Subc. 81-82, 23.6.11 südwestl. Grenze, 17°C
  • 1 Vermessung, L: 85 cm, Subc. 82, 6.7.11, Kompostplatz, 21°C
  • 1 erw. Tier, L: ca. 140 cm, bes. Merkmal: Stummelschwanz, 19.8.2011
    im Kopfbereich stark verletzt, nur noch rechtes Auge intakt, linke Kopfseite stark verschorft mit scheinbar angegriffenem Oberkiefer.
    Über die ursprüngliche Verletzung kann nur spekuliert werden, zumindest lag oder liegt zum Fundzeitpunkt eine starke Entzündung des angegebenen Kopfbereiches vor, die am Abklingen zu sein scheint.
    22.8. tot aufgefunden, Fotonachweis
  • 2 tote Jungtiere 29. u. 30. September 2011 ohne sichtbare Verletzungen
  • 1 Jungtier auf der Jonas-Schmidt-Straße (wurde von Schulmitarbeitern in den großen Komposthaufen gesetzt).
Äskulapnatter
Fotonachweis

Die festgestellten Daten zeigen u.E. auf, dass es im Bereich Neroberg - Bahnholz - Tennelbach, insbesondere im direkten Umfeld des ehemaligen Hofgut Geisberg, um eine eigenständige Population der Äskulapnatter handelt.

In wieweit hier eine Verbindung zu den nächsten dokumentierten Vorkommen Kohlheck - Weilburger Tal bestehen, ist uns zur Zeit nicht bekannt, da keinerlei Sichtungen oder Meldungen aus den dazwischenliegenden Bereichen vorliegen.

Möglichkeiten für Vorkommen

Für das Vorkommen "Geisberg" sind nach unserem Ermessen zwei Möglichkeiten relevant:

  1. Die Population begründet sich auf das Aussetzen – Auswildern von mindestens einem Pärchen, was allerdings schon vor Jahren bzw. Jahrzehnten geschehen sein müsste.

    Gegen das Auswildern spricht die Tatsache, dass Zuchttiere (Cites-Papiere) i.d.R. nicht ausgesetzt, sondern entsprechend für Terrarienhaltung veräußert werden.

    Gegen das Umsetzen aus bestehenden Äskulapnatterbiotopen spricht die dafür notwendige Fachkenntnis und der entsprechend hohe Aufwand.

    Das Aussetzen von mindestens einem männlichen und einem weiblichen Tier gerade direkt in den besiedelten Bereich wäre fast als absurd anzusehen, zumal nur allein in dem Zeitraum unserer Dokumentation z.B.
    1 Exemplar unter dem Mäher endete und
    1 Exemplar auf der zwar nicht häufig, dennoch befahrenen Händelstraße zu Tode kam und
    1 verletztes Tier (Entzündung Kopfbereich) am 22.8. verendete.

    Auch liegt die Schlupfrate bei gerade ca. 30% und die Möglichkeit, dass Jungtiere und auch erwachsene Schlangen, wie auch in anderen Gebieten sehr häufig durch "nicht natürliche" Ursachen zu Tode kommen, ist gerade in Bereichen mit ständigen und dauerhaften negativen Einflüssen enorm hoch.
  2. b. Es handelt sich um eine kleine Restpopulation, die sich durch relativ günstige Umstände im beschriebenen Areal erhalten hat.